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Wenn Menschen aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) an Auswandern in die Dominikanische Republik denken, dann sehen sie meistens zuerst die weißen Sandstrände, das türkisfarbene Meer und das warme Klima. Vielleicht auch noch die freundlichen Menschen, die lockere Mentalität und die günstigen Lebenshaltungskosten.
Was fast niemand sieht: den Steuerbescheid.
Und genau da beginnt das Problem. Viele Auswanderer starten voller Euphorie, lassen sich von Freunden, Facebook-Gruppen oder vermeintlichen „Experten“ vor Ort beraten – und stolpern dann über die härteste Realität von allen: das Steuersystem.
Nicht, weil es so kompliziert wäre wie in Deutschland. Sondern weil es voller Missverständnisse steckt, die dir entweder viel Geld kosten oder dich in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können.
In diesem Artikel räume ich mit den größten Mythen auf, zeige dir, wie das Steuersystem in der Dominikanischen Republik funktioniert, und gebe dir eine klare Anleitung, wie du als Auswanderer steuerlich clever aufgestellt bist.
Denn eins ist sicher: Wenn du dich hier richtig vorbereitest, sparst du dir locker 5 Jahre Umwege und teure Fehler.
Bevor wir in die Details gehen, lass uns das System grob verstehen. Die Dominikanische Republik ist kein Steuerparadies ohne Regeln – sie hat ein ganz normales Steuersystem, nur eben etwas anders aufgebaut als im DACH-Raum.
Einkommensteuer (ISR – Impuesto Sobre la Renta):
Progressiv, zwischen 15 % und 25 %. Wer wenig verdient, zahlt nichts. Wer viel verdient, zahlt bis zu 25 %.
Umsatzsteuer (ITBIS – Impuesto a la Transferencia de Bienes Industrializados y Servicios):
Das ist die dominikanische Mehrwertsteuer, 18 %. Sie gilt auf fast alle Produkte und Dienstleistungen.
Körperschaftssteuer:
Unternehmen zahlen pauschal 27 % auf ihren Gewinn.
Immobiliensteuer (IPI):
1 % jährlich, allerdings nur auf den Wert, der über dem Freibetrag (ca. 150.000 US-Dollar) liegt.
Territorialprinzip:
Und hier kommt der spannende Teil: Besteuert wird nur Einkommen, das in der Dominikanischen Republik erzielt wird. Auslandseinkommen ist zunächst steuerfrei.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt in der Regel das Welteinkommensprinzip. Das bedeutet: Sobald du steuerlich ansässig bist, musst du dein weltweites Einkommen deklarieren.
In der Dominikanischen Republik gilt dagegen das Territorialprinzip. Einkünfte aus dem Ausland bleiben – zumindest für die ersten 3 Jahre – steuerfrei.
Keine Kirchensteuer, kein Solidaritätszuschlag.
Prozesse sind weniger digitalisiert: Vieles läuft über Papier, persönliche Vorsprache und gute Kontakte.
Das ist der Punkt, an dem die meisten Auswanderer scheitern. Sie glauben, dass sie automatisch „steuerfrei“ sind, sobald sie in der Karibik wohnen. Aber so einfach ist es nicht.
Resident (steuerlich ansässig):
Wer mehr als 183 Tage pro Jahr in der DR verbringt oder offiziell seinen Wohnsitz angemeldet hat, gilt als steuerpflichtig.
Non-Resident:
Wer nur ein paar Monate im Jahr hier ist oder kein Visum hat, zahlt nur auf Einkommen, das in der DR entsteht (z. B. Mieteinnahmen oder Gehalt einer dominikanischen Firma).
Wenn du offiziell auswanderst und dich in Deutschland abmeldest, musst du aufpassen: Ohne saubere Abmeldung kann dich das deutsche Finanzamt weiterhin besteuern – auch wenn du physisch schon lange in der DR lebst.
Die gute Nachricht: Sobald du steuerlich sauber als Resident in der DR registriert bist, greift das Territorialprinzip.
Ein entscheidender Vorteil der Dominikanischen Republik ist die sogenannte Schonfrist.
In den ersten 3 Jahren nach deiner Einwanderung musst du kein Auslandseinkommen versteuern.
Ab dem 4. Jahr gilt offiziell: Auslandseinkommen ist steuerpflichtig.
In der Praxis ist die Umsetzung aber nicht so streng wie in Europa, weil die DR keine weltweiten Datenabkommen hat wie Deutschland.
Das bedeutet: Wer clever plant, kann sich legal 3 Jahre steuerliche Freiheit verschaffen – und in dieser Zeit seine Strukturen so aufbauen, dass auch danach alles passt.
Lass uns konkret werden. Welche Einkünfte sind für Auswanderer am häufigsten – und wie werden sie in der DR behandelt?
Einnahmen aus Online-Business, Freelancing oder Affiliate-Marketing gelten als Auslandseinkommen, solange deine Kunden nicht in der DR sitzen.
Das heißt: In den ersten 3 Jahren steuerfrei.
Wenn du in der DR eine Firma gründest, gilt die Körperschaftssteuer von 27 %.
Dafür hast du eine klare Rechtsgrundlage, kannst Rechnungen stellen und offiziell Mitarbeiter beschäftigen.
Vermietungseinkünfte aus Immobilien in der DR sind steuerpflichtig.
Zusätzlich fällt die Immobiliensteuer (IPI) an, wenn dein Besitz den Freibetrag übersteigt.
Renten aus dem Ausland sind in der Regel steuerfrei – solange sie nicht von einer dominikanischen Quelle stammen.
Das macht die DR besonders attraktiv für Rentner aus dem DACH-Raum.
Hier kommt die harte Wahrheit: Die meisten scheitern nicht am System – sondern an sich selbst.
Viele melden sich in Deutschland nicht ab oder behalten dort ein „Notfallkonto“. Ergebnis: Das Finanzamt sieht dich weiterhin als steuerpflichtig an – und kassiert doppelt.
Nur weil keine Steuern fällig sind, heißt das nicht, dass du keine Deklaration abgeben musst. Wer das vergisst, riskiert Strafen.
In der DR wimmelt es von Leuten, die sich „Anwalt“ oder „Steuerexperte“ nennen, aber keine Ahnung haben. Sie verkaufen dir teure Verträge, die am Ende nichts wert sind.
Jetzt zum positiven Teil: Wenn du die Regeln kennst, kannst du das System für dich nutzen.
Territorialbesteuerung: Dein größter Vorteil als digitaler Unternehmer.
Steuerfreigrenzen: Einkommen bis ca. 10.000 € jährlich bleibt steuerfrei.
Geringere Abgabenlast: Selbst mit Einkommensteuer bist du hier weit besser dran als im DACH-Raum.
Internationale Strukturen: Du kannst Holding-Gesellschaften, Offshore-Konten und Trusts viel einfacher einbinden.
Abmeldung im Heimatland prüfen (Meldeamt + Finanzamt).
Aufenthaltsstatus in der DR sauber regeln (Residencia, Cedula).
Bankkonten trennen: Auslandseinnahmen und DR-Einnahmen klar voneinander halten.
Vertrauenswürdigen Steuerberater suchen – am besten zweisprachig (Spanisch/Deutsch).
Jährlich deine Situation prüfen, statt einfach laufen zu lassen.
Die Dominikanische Republik bietet dir enorme steuerliche Chancen. Aber sie erfordert auch Verantwortung. Wer glaubt, er könne hier einfach „untertauchen“ und alles ignorieren, spielt mit dem Feuer.
Wenn du aber bereit bist, dich mit dem System auseinanderzusetzen und es richtig zu nutzen, dann bekommst du etwas, was dir im DACH-Raum fast unmöglich ist: echte finanzielle Freiheit.
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